
Unverhofft kommt oft. Gestern saß sie noch bei mir auf den Knieen in der Nachmittagssonne und hat das Kraueln genossen. Die kleine Nele! Klein war sie, aber nicht mehr so jung. Heute nun lag sie tot am Straßenrand.
Manchmal geht ein Katzenleben auch Umwege. Vor etwa sieben Jahren, da sollte sie zum Tierarzt. Alle ihre Geschwister spazierten in den Transportkorb, weil es da gutes Fressen gab. Nur die kleine Nele nicht. Sie blieb partout vor dem Korb sitzen und war nicht zu bewegen, dann verschwand sie.
Vor 2 1/2 Jahren tauchte sie wieder auf und ging wie selbstverständlich bei mir ein und aus. Natürlich hatte sie dann ihre warmen Stammplätze und regelmäßig leckeres Futter. Als ich dann ihren Besitzer fragte, ob ich die Kleine ganz offiziell übernehmen könne, war der ganz überrascht, dass sie noch lebt. Er hatte sie mehrere Jahre nicht gesehen. Als das geklärt war, habe ich sie natürlich beim Tierarzt vorgestellt. Der meinte sie sei ja schon sehr „verbraucht“. Nun das wilde Leben hat wohl seinen Tribut gefordert. Bei mir war sie aber putzmunter und, man staune, ein guter Mäusefänger.
Pummel, die Chefin des Hauses, und die kleine Nele war nicht unbedingt die besten Freunde, aber sie respektierten sich. Ihre Vorliebe für das Mäusefangen hat die kleine Nele oft über die Straße auf ein Feld getrieben. Dort konnte sie stundenlang hocken und warten. Heute aber ist sie nicht mehr lebend über die Straße zurückgekommen.
Ich habe sie schweren Herzens über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Ruhe in Frieden, kleine Nele.

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