Beim Fernsehen bin ich konservativ. Aufgewachsen mit Flipper und Fury, dem Blauen Bock und Kuli, den Straßenfegern und den Weihnachts-Vierteilern, der „All You need is Love“-Satelliten-Übertragung und der Mondlandung im Juli 1969. Alles immer schön in feierlichem Schwarz-Weiß, denn Farbe kam erst 1979 ins Wohnzimmer.

Ich glaube diese frühe Fernseherfahrung hat mich bis heute geprägt, denn ich mag heute besonders gern die Montags-, Mittwochs- und Freitags-Fernsehfilme. meistens Komödien, denn es ist endlich Freitag. Ein paar Beispiele: „Die Drei von der Müllabfuhr“, „Wilsberg“, die Ereignisse bei der Familie „Buntschuh“ von und mit Andrea Sawatzki und auch so manchen „Tatort“ oder „Polizeiruf“ – nicht alle. Am besten finde ich immer noch die Dortmunder, Kölner und Münchener. In diese Reihe zählen bei mir auch „Nord Nord Mord“ (Sylt) und „Nord bei Nordwest“ (Schwanitz) mit dem vortrefflichen Hinnerk Schönemann. Ich freue mich , dass es die ARD/ZDF-Mediatheken gibt, denn auf weitere Streamingdienste kann ich gut verzichten.
Nicht verzichten möchte ich allerdings auf das gute, alte lineare Fernsehen über die Antenne, das sog. „Überall-Fernsehen, das 2003 als DVB-T und ab 2017 als DVB-T2 HD ausgestrahlt wird. Nein, ich möchte garantiert nicht darauf verzichten einfach eine Antenne aus dem Gerät herauszuziehen oder eine Antenne einzustecken und dann Fernsehen in bester Qualität erleben zu können, auch im Garten oder auf einem Autobahn-Rastplatz. Ich gehöre nun einmal zu den rund 4 Millionen Menschen in Deutschland, die es einfach und unkompliziert mögen. Rundfunkgebühren? Na klar, ich bekomme ja auch eine Leistung und wie ich finde eine gute sogar. Ein Extra-Abonnement für Pay-TV oder für einen Streamingdienst abzuschließen, kommt nicht in Frage. Verpasse ich da was? Ich glaube nicht, denn auf Actiongetöse und irgendwelche Fantasiewelten mit aufgemotzten Comichelden kann ich verzichten. Als RTL, SAT1, VOX und Pro7 plötzlich hinter der „Pay-Wall“ verschwanden, hab ich das kaum bemerkt.
Wenn es nach den Interessen der großen Medien- und Internetspieler geht, dann soll das TV-Frequenzband Kanal 22 bis 48 für „5G“-Netze genutzt werden und den Kapitalgesellschaften viel Geld in die Kassen spülen. Das freie Antennenfernsehen ebenso wie der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk ist dem Kapital ein Dorn im Auge. Aber privat ist nicht gleich demokratisch! Das wäre die totale Kommerzialisierung öffentlichen Eigentums.. Schon für 2030 ist diese Sache angepeilt und das dumme Kundenvolk soll sich wieder mal neue Geräte anschaffen.
Ich werde auf die Straße gehen, wenn es sein muss auch mit Rollator, und ich werde laut protestieren. Das haben wir in den 70ern schließlich gelernt!
Das Thema ist noch nicht vom Tisch, siehe auch hier …..
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