Nachdenken über das Träumen

Ein interessantes Thema, was mich hin und wieder beschäftigt, sind Träume. Ich bin kein Träumer und es sind auch nicht die weit verbreiteten Träume nach dem Lotto-Gewinn oder der Finka am Mittelmeer gemeint. Nein, es ist die körperlich-seelische Funktion des nächtlichen Träumens gemeint. Ein Phänomen! Klar ist, der Mensch muss gut schlafen und träumen, um im seelischen Gleichgewicht zu bleiben, also auch um gesund zu bleiben. Im Schlaf ist das Gehirn sogar stärker beschäftigt als am Tag. Es räumt auf und wirft Ballast über Bord.

Die flüssige Erinnerung an einen Traum bleibt nur ca. 10 – 20 Sekunden nach dem Erwachen erhalten. Danach kann sich kaum jemand mehr an den Traum erinnern, denn das Gehirn hat dann auf den Tagesarbeits-Modus umgeschaltet. Der Traum – und sei er noch so angenehm – ist wie weggeblasen.

Einiges bleibt dennoch irgendwo im Langzeitgedächtnis haften. Wenn ich z.B. nach dem Erwachen gute und optimistische Laune habe, dann waren es positive Träume in der Nacht, obwohl ich mich nicht daran erinnern kann. Auch Situationen, Personen und Örtlichkeiten bleiben irgendwie auf Dauer haften und kehren in verschiedenen Zusammenhängen und Ausprägungen in den Träumen immer wieder. Bei mir ist das z.B. ein altes Schulgebäude, wo das Treppenhaus in diversen Träumen eine Rolle spielt – positiv oder negativ. Auch ein imaginärer Stadtteil mit seinen Strassen und Häusern, die immer wieder die Bühne für einen Traum bieten, spielt mit. Vielleicht stehen die wiederkehrenden Bestandteile von Träumen für Ängste, Aggressionen oder auch für glückliche Momente. Das Gehirn meint wohl diese doch irgendwie verarbeiten zu müssen. Bemerkenswert ist wohl auch, dass einiges aus dem eigenen Leben nie in Träumen vorkommt oder „mental aufgearbeitet“ wird. Ich habe zum Beispiel nie von meiner Arbeit geträumt. Es mag sein, dass sie mich nie belastet hat oder ich es nur nicht mehr weiss. Die Träume vom Fliegen können, die wohl jeder irgendwann hat, nehmen mit dem Älterwerden ab und sind seit etwa dem 50. Lebensjahr komplett verschwunden. Schade eigentlich, denn die Träume der Menschen unterscheiden sich sicherlich je nach Lebensalter. Eigentlich müsste jetzt ein langes Kapitel über die Werbung folgen, denn die Werbung spielt mit unseren Träumen, unseren bewussten und unbewussten Träumen. Um das zu veranschaulichen muss man sich nur mal 10 Minuten die Werbung im Fernsehen anschauen.

Erlebtes verarbeitet das Gehirn auf seine Weise. Wir können es nicht beeinflussen. Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit, denn er hinterlässt Menschen mit tiefen seelischen Wunden. Auch die Narben auf der Seele verändern Menschen. Allein das ist ein Grund den Krieg zu ächten.